Wir alle machen uns in Bruchteilen von Sekunden einen ersten Eindruck vom Gegenüber. Manchmal verfestigt der sich. Manchmal wird er total über den Haufen geworfen. Wir ordnen unserem Umfeld bestimmte Verhaltensweisen zu und legen unsere Mitmenschen sozusagen „in Schubladen“ ab. Das führt dazu, dass wir Verhaltensweisen nicht neutral betrachten. Sagt eine ungeliebte Kollegin von mir zum Beispiel: „Das stimmt nicht“, oder „das sehe ich anders“, unterstelle ich womöglich, dass sagt sie nur weil es von mir kommt. Das kann natürlich stimmen. Muss es aber nicht.

Diese Einstellung beruht häufig auf Gegenseitigkeit. Und sie beeinträchtigt unser Verhalten. Würde ein guter Kollege das Gleiche sagen wäre ich wahrscheinlich offener. Das führt zu Blockadeverhalten. Und wir arbeiten gegeneinander statt miteinander. Aber wie kann ich das ändern? Und habe ich überhaupt Lust dazu?

Mein Tipp:

Wäre es nicht schön, wenn das Miteinander mehr Spaß macht? Die Zusammenarbeit funktionieren würde? Ohne, dass wir uns gefühlt dauernd über andere ärgern müssen?

Das geht. Versuche einfach, bei dir selbst anzufangen. Versuche, deine Perspektive zu wechseln. Dann siehst du die Person mit anderen Augen und nimmst ihr Verhalten anders war. Du wirst offener, weil du erkennst, dass auch die andere Sichtweise für dich nachvollziehbar ist. Dabei hilft dir die Walt-Disney-Strategie.

Walt Disney hatte viele Ideen. Aber nicht alle waren gleich gut. Um zu prüfen, welche am Erfolg versprechendsten war hat er seine Perspektive gewechselt. Er hat sich in verschiedene Charaktere hinein versetzt und versucht, die Idee aus deren Blickwinkel zu betrachten. Als Charaktere wählte er den Kritiker, den Visionär und den Realisten. Alle hatten eigene Vorstellungen von dem was richtig war. Sie hatten andere Erfahrungen und setzten andere Prioritäten.

Genau diese unterschiedlichen Sichtweisen machen das Ganze besser. So ist es auch mit den Meinungen anderer. Alle haben ihre Berechtigung. Ob sie umgesetzt werden können steht auf einem anderen Blatt.

Diese Einstellung hilft auch, mit Menschen zusammen zu arbeiten die mich nerven.

Mach’s wie Walt Disney. Versuche dir, vorzustellen, warum jemand etwas tut.

Das kann zum Beispiel so aussehen:

Zuerst versuchst du, irgend etwas Positives an deiner Kollegin zu finden. Dir fällt nichts ein? Versuch es noch einmal. Und noch einmal. Und noch einmal. Irgendwann wirst du fündig. Überleg dir, wo sie irgend eine Arbeit gut gemacht oder etwas Hilfreiches gesagt hat. Ist sie vielleicht eine gute Mutter? Ist sie im Ehrenamt tätig? Du weisst es nicht? Frag Kollegen, die gut mit ihr gut zusammen. Kennst du keine? Dann such selbst weiter. Und lass dir Zeit. Schau sie dir über einen gewissen Zeitraum an und versuche, Positives zu finden. Mindestens drei gute Eigenschaften solltest du finden.

Was fühlst du jetzt, wenn du an deine Kollegin denkst? Hat sich etwas verändert? Hast du vielleicht Verständnis entwickelt? Wenn ja, denk noch einmal über die Situation nach. Kannst du sie vielleicht jetzt ein wenig verstehen? Wenn nein, versuche bei der nächsten Situation, zu verstehen was bei ihr dahinter steckt.

Frag sie einfach. Aber nicht verletzten. Zum Beispiel: „Ich möchte gerne verstehen, was du möchtest, kannst du mir ein Beispiel nennen?“ Du wirst sie vielleicht überraschen. Und vielleicht merkst du, dass sofort ein wenig der Druck rausgenommen wird.

Wenn ja, mach weiter so. Nach und nach könnt ihr so euer Miteinander verbessern. Ihr müsst ja nicht gleich die dicksten Freundinnen werden. Aber stressfreier miteinander kommunizieren hilft beiden Seiten sehr. Und daran lohnt sich zu arbeiten.

Hat dir das geholfen? Willst du mehr Unterstützung bei deiner Kommunikation? Dann melde dich und buche ein kostenloses 15 Minuten-Gespräch. Da klären wir, was du brauchst und wie ich dir helfen kann.

Klärungsgespräch jetzt buchen

Kommunikationskochschule